Zitat von Stefan Auchter am November 18, 2021, 11:36 UhrCO2 Bilanz von Tiefgaragen bzw. Beton:
Bei der Herstellung von Zement entsteht so viel CO2, dass dieses etwa 60% des Zementgewichts entspricht. Also 1kg Zement = 600g CO2. Ein Drittel davon entsteht, weil Kalk bei ca 1400 °C gebrannt wird über die fossilen Brennstoffe, zwei Drittel sind dem chemischen Prozess geschuldet. Der Kalk hat Kohlenstoff gespeichert, den er beim Brennen abgibt, dagegen kann man nichts unternehmen, das ist ja der Sinn des Brennens. Folglich wird die Zementindustrie sich in den kommenden Jahren extrem umstellen müssen und entweder Ausgleiche schaffen oder das CO2 abscheiden und endlagern. Das wird kein Spaziergang. Aber es ging ja hier um aktuelles.
Aktuell steht also 600g CO2 pro Kilogramm Zement, Zement ist in Beton zu 20 Gewichtsprozent enthalten, der Rest ist Kies und Sand. Dass da beim Abbau und Transport auch CO2 frei wird, können wir mal vernachlässigen. Ein Kubikmeter Beton wiegt grob 2,5 Tonnen, der Zementanteil darin also 500 Kilogramm, davon 60% wären 300 Kilogramm CO2. Wenn die Wand oder die Bodenplatte 25cm stark sind, macht das also ein Viertel Kubikmeter pro Quadratmeter, macht 300 Kilogramm geteilt durch 4 = grob gerechnet 80 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wand oder Boden. Jetzt hast du aber nicht reinen Beton in der Tiefgarage, sondern auch Stahlarmierungen. Stahl verursacht das 1,7-fache des Eigengewichts an CO2. Kannste aber in Überschlagsrechnungen vernachlässigen, ein Quadratmeter Baustahlmatte wiegt ca 5 Kilogramm… Mach halt nen Zuschlag damit du auf runde Zahlen kommst und du landest bei 100 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wand oder Boden.
Jetzt müsste man noch berechnen wieviel Beton du in der Tiefgarage verbaust und wieviel du ohne Tiefgarage verbaut hättest, brauchst ja trotzdem Fundamente und ohne Keller müssen die tiefer in den Boden, weil Oberboden weicher ist als tiefere Schichten. Wenn du aber Keller baust, haste klimamässig erstmal nix gewonnen. Dafür halt Stauraum.
Ich würde immer für Quartiersgaragen plädieren und gegen Stellplätze am oder im Gebäude, schon allein wegen den Zuwegungen und weil dann der Griff zum Fahrrad leichter wird…
CO2 Bilanz von Tiefgaragen bzw. Beton:
Bei der Herstellung von Zement entsteht so viel CO2, dass dieses etwa 60% des Zementgewichts entspricht. Also 1kg Zement = 600g CO2. Ein Drittel davon entsteht, weil Kalk bei ca 1400 °C gebrannt wird über die fossilen Brennstoffe, zwei Drittel sind dem chemischen Prozess geschuldet. Der Kalk hat Kohlenstoff gespeichert, den er beim Brennen abgibt, dagegen kann man nichts unternehmen, das ist ja der Sinn des Brennens. Folglich wird die Zementindustrie sich in den kommenden Jahren extrem umstellen müssen und entweder Ausgleiche schaffen oder das CO2 abscheiden und endlagern. Das wird kein Spaziergang. Aber es ging ja hier um aktuelles.
Aktuell steht also 600g CO2 pro Kilogramm Zement, Zement ist in Beton zu 20 Gewichtsprozent enthalten, der Rest ist Kies und Sand. Dass da beim Abbau und Transport auch CO2 frei wird, können wir mal vernachlässigen. Ein Kubikmeter Beton wiegt grob 2,5 Tonnen, der Zementanteil darin also 500 Kilogramm, davon 60% wären 300 Kilogramm CO2. Wenn die Wand oder die Bodenplatte 25cm stark sind, macht das also ein Viertel Kubikmeter pro Quadratmeter, macht 300 Kilogramm geteilt durch 4 = grob gerechnet 80 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wand oder Boden. Jetzt hast du aber nicht reinen Beton in der Tiefgarage, sondern auch Stahlarmierungen. Stahl verursacht das 1,7-fache des Eigengewichts an CO2. Kannste aber in Überschlagsrechnungen vernachlässigen, ein Quadratmeter Baustahlmatte wiegt ca 5 Kilogramm… Mach halt nen Zuschlag damit du auf runde Zahlen kommst und du landest bei 100 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wand oder Boden.
Jetzt müsste man noch berechnen wieviel Beton du in der Tiefgarage verbaust und wieviel du ohne Tiefgarage verbaut hättest, brauchst ja trotzdem Fundamente und ohne Keller müssen die tiefer in den Boden, weil Oberboden weicher ist als tiefere Schichten. Wenn du aber Keller baust, haste klimamässig erstmal nix gewonnen. Dafür halt Stauraum.
Ich würde immer für Quartiersgaragen plädieren und gegen Stellplätze am oder im Gebäude, schon allein wegen den Zuwegungen und weil dann der Griff zum Fahrrad leichter wird…